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21.11.2020 / cso  
Lost Grounds:
Folge 3: Germaniastraße (TuS 84/10 Bergeborbeck)
"Wie kommst Du denn auf diese Plätze, wenn sie doch längst geschlossen sind?" Ein Arbeitskollege von Uhltra#2, der sich nach dessen Groundhopping-Entzugserscheinungen erkundigt hatte, wunderte sich ein wenig über die Idee, Lost Grounds abzuklappern. "Soll ich Dir vielleicht meine Drohne leihen?" In Unkenntnis des Kleingedruckten seiner Haftpflichtversicherung wurde dieses Angebot dankend ausgeschlagen. "Es geht auch anders: Meist ist offen; ansonsten kann man sich überlegen, wie man mit dem Zaun umgeht."

An der Germaniastraße hatte Uhltra#2 das Glück, dass ein Angestellter der Essener Entsorgungsbetriebe mit seinem Müllwagen den gleichen Ort für seine Mittagspause ausgewählt hatte wie er selbst. Es war also offen, und die kurzzeitige Anwesenheit eines Fotographen störte den Mann offenbar auch nicht weiter. Dass hier, wo früher TuS 84/10 Bergeborbeck heimisch war, kein Fußball mehr gespielt wird, sieht man sofort: Auf der hinteren Hälfte des Hartplatzes liegen Schutthaufen, vorne wächst Moos. Das halb in den Boden eingelassene Kabinenhäuschen sieht derweil noch so aus wie früher. Ein Amateurfußballer hatte dem Blog vor Jahren einen Einblick gewährt - es ist gut, dass diese Anlage aus dem Verkehr gezogen wurde.

Die Geschichte des TuS 84/10 begann 1884. Als einer der ältesten Turnvereine der Stadt Essen war man zunächst an der Hafenstraße heimisch, wo heute RWE seine Heimspiele austrägt. Noch vor dem ersten Weltkrieg erfolgte der Umzug auf die Anlage Germaniastraße 131, die streng genommen in Bochold liegt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Terrain als Lager für Fremdarbeiter genutzt. Das Leid dieser Arbeitssklaven sollte man nicht vergessen, wenn man sich dem Ground nähert; eine Hinweistafel am Nachfolgebau wäre sicherlich angebracht.

1951 wurde die Fußballabteilung wiederbelebt, 1953 war die Jugendhalle fertig, die von außen immer noch einen stattlichen Eindruck macht. Sonderlich große Erfolge waren TuS 84/10 Bergeborbeck nicht beschieden; man kickte meist in den Kreisligen. Mitte der 1980er Jahre gelang zum Vereinsjubiläum ein Aufstieg in die Bezirksliga, 1998 kam man in das Finale des Kreispokals, ein halbes Dutzend Male wurde das traditionsreiche Borbecker Banner gewonnen. Die U15 schaffte es 2004 in die zweitklassige Niederrheinliga. Für ein vorerst letztes Ausrufezeichen sorgte 84/10 vor sechs Jahren, als eine für Kreisliga-Verhältnisse extrem gute Mannschaft zusammengekauft wurde. Unter anderem mit den Regionalliga-Veteranen Omar und Hussein Allouche, die vom FC Kray gekommen waren, packte der Club nach mehreren Vizemeisterschaften endlich den Aufstieg in die Bezirksliga. 2018 folgte der Abstieg, 2019 ging es sogar runter in die B-Liga.

Das Ende des Platzes an der Germaniastraße war zu diesem Zeitpunkt bereits eingeläutet worden. Auf dem Gelände sollen bis 2023 ein neues Hallenbad, eine Kita und Wohnungen entstehen. Eine Mehrfachsporthalle für die Schulen wird im Stadtteil ebenfalls dringend benötigt. Was letztendlich wirklich gebaut wird, bleibt abzuwarten. 800 Meter weiter die Straße hoch (und diesmal tatsächlich in Bergeborbeck) renovierte die Stadt Essen für 2.700.000€ ersatzweise den Prinzenpark. Dessen Hauptnutzer SV Borbeck gastierte während der bis 2018 andauernden Umbauphase bei TuS 84/10. Heute sind beide Clubs im Prinzenpark heimisch, der für die zahlreichen Bergeborbecker Leichtathleten um den Kunstrasen herum auch eine feine Laufbahn bekommen hat.



       
       

Fotos: cso
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