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20.03.2021 / cso Mobilansicht
Lost Grounds:
Folge 27: Jahnsportplatz (TuS Neviges 1945)
"Ob von diesem Platz überhaupt noch etwas zu sehen ist?" So unsicher wie diesmal war Uhltra jr. sich bei seinen Lost-Ground-Hoppings noch nie. Der Straßenname, ja das war klar, würde an den Jahnsportplatz erinnern. Aber ansonsten? Gelegen mitten im bevorzugten Rennradrevier des Autors war Neviges jedoch nicht gerade ein Umweg, sodass ein Abstecher zur alten Heimat des TuS 1945 vertretbar schien.

Neviges, das für alle Nicht-Katholiken vorweg, ist ein überregional bedeutender Wallfahrtsort am Ostrand des Kreises Mettmann. Das hiesige Pilgertum geht zurück auf eine Marienerscheinung im 17. Jahrhundert und lockte sogar den späteren Papst Johannes Paul II. ins Niederbergische. Helmut Rahn - hier tritt für die Uhltras Karol Wojtyła ins zweite Glied der Erwähnung zurück - holte sich am 13.10.1953 in Neviges Mariens Segen für die kirchliche Trauung mit seiner Frau Gertrud Ermeling. Architekturbegeisterte finden in Gottfried Böhms Wallfahrtsdom Lohnenswertes; der wuchtige Betonbau im Form eines Bergkristalls ist allerdings höchst kontrovers. Gar nicht gerne hören die knapp 20.000 Neviges nach wie vor, dass ihre Heimat seit 1974 zur Stadt Velbert gehört. Fußballplätze gab es hier früher drei, was bei der Größe der Gemeinde durchaus eine Erwähnung wert ist. Nach dem Ende des Jahnsportplatz wird noch am nur einen Steinwurf entfernten Waldschlösschen und an der Hohenbruchstraße gekickt.

Errichtet wurde unser heutiger Lost Ground Mitte der 1930er Jahre. Die Taufe erfolgte auf Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, der auch dem Vorgänger des DFB-Pokals seinen Namen gegeben hatte. Nach dem Krieg wählte man Turnvater Jahn als Patron der Anlage. Neben dem vor allem im (Feld-)Handball aufgestellten Nevigeser TV 1862 nutzte nun auch der neugegründete TuS den Aschenplatz mitten im Wohngebiet oberhalb des Stadtkerns. Mit Unterstützung der britischen Besatzungsmacht wandelte sich der Jahnsportplatz rasch zu einer fortschrittlichen Anlage, auf deren Rängen sich bis zu 5.000 Zuschauer tummelten. Zugpferd war eindeutig TuS Neviges, der Ende der 1950er Jahre eine Zeitlang in der Verbandsliga Niederrhein drittklassig unterwegs war.

Ein halbes Jahrhundert später kickten die Rot-Weißen zwar nur noch in der Bezirksliga, doch Sportler und Zuschauer reisten nun vorwiegend mit dem Auto an, was das enge Wohngebiet an der Zufahrt immer häufiger überlastete. Die Idee einer Aufgabe des Jahnsportplatzes zugunsten weiterer Häuser kam bei den Anwohnern zunächst - auch das gibt es - nicht gut an. Letztlich war gegen den Kommerz zwar nicht anzukommen, doch immerhin entstanden ab 2016 statt der ursprünglich angedachten 38 Wohneinheiten "nur" 27 auf dem ausrangierten Fußballplatz mit umliegender Laufbahn. Vom Vereinsheim mit Dachbalkon und einigen flachen Stufen davor ist nichts geblieben; auch die Kassenhäuschen sind Geschichte. Überlebt haben den Wandel allerdings Teile des alten Stadionwalls und der Ballfangzaun hinter dem vom Eingang gesehen rechten Tor.

Dem TuS Neviges war der Umzug durchaus recht. 2011 fusionierte der Verein mit seinem Bezirksliga-Rivalen FC Tönisheide und bezog im Nachbarstadtteil eine Vorzeigeanlage mit Fernblick - der Ernst-Adolf-Sckär-Platz in Tönisheide gehört eindeutig zu den liebsten Amateur-Grounds von Uhltra jr. Die größten Erfolge erzielte der neue SV Union Velbert (ein wenig leiden mussten die Nevigeser also doch) im Tischtennis; die Fußballer sind weiterhin Bezirksligist.


       
       

Fotos: cso
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