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21.08.2021 / cso Mobilansicht
1. Bundesliga:
VfL Bochum 1848 - 1. FSV Mainz 05 2:0 (1:0)
Das volle Leben

Irgendwann im Herbst 2020, mitten im zweiten Lockdown, hatten die Uhltras einen Traum: Bochum wieder erstklassig. Wirklich glauben wollte man an das Unterfangen noch nicht, aber es wurde ein Beschluss gefasst. "Wenn der VfL aufsteigt und sie Zuschauer ins Ruhrstadion lassen, holen wir uns Dauerkarten." Der Frühsommer kam, Bochum stieg auf, die Impfung gegen Covid-19 machte wieder mehr möglich, und die Uhltras schlugen zu. Die Vertragsvereinbarungen waren sehr kulant, sehen einen tatsächlichen Kauf der Dauerkarte erst bei Vollzulassung von Zuschauern vor. Bis zu diesem Tag bekommen die Dauerkarteninhaber (und nur diese) beim VfL ein Vorkaufsrecht auf die verfügbaren Tickets.

Eine Woche vor der Heimpremiere gegen Mainz 05 sickerte durch, dass 13.500 Zuschauer ins Ruhrstadion würden kommen dürfen, also in etwa so viele, wie Dauerkarten abgesetzt wurden. Da jeder Inhaber jedoch bis zu zwei Karten erwerben konnte, war kein Automatismus für den Zuschlag gegeben. Am Mittwoch folgte eine lange Mail des Vereins zu den Einlassmodalitäten. Lange Mails zum Thema Corona kennt Uhltra jr beruflich zur Genüge. Anders als die Zuschriften aus dem Bildungsministerium wanderte die Mail des VfL aber nicht ungelesen im Mülleimer. Der Inhalt wirkte zunächst deprimierend: Wer eine Karte kauft, müsse diese personalisieren und seinen Impf- bzw. Teststatus digital nachweisen. Wer das (wie Smartphone-Verweigerer Uhltra jr) nicht kann, müsse sich vor dem Spiel zum Kirmesplatz an der Castroper Straße begeben und dort separat einchecken. Der Zugang zum Stadion werde je nach Block von 13:30 bis 14:30 Uhr oder 14:30 bis 15:30 Uhr erfolgen. Die Maske müsse permanent getragen werden.

Am Donnerstag saß Uhltra jr um Punkt 18:00 Uhr vor dem Computer. Erinnerungen an die Buchung der Impftermine wurde geweckt, und fünf Minuten später lagen zwei Karten im Einkaufswagen. Die Zweite ging freilich nicht an den beruflich verhinderten Uhltra sr, sondern an einen befreundeten Arbeitskollegen - aus Mainz. Dieser freute sich wie ein Schneekönig und deutete an, ggf. nach innen über Glanztaten der 05er zu jubeln.

Samstag, 13:30 Uhr: Uhltra jr besteigt in Hattingen eine Straßenbahn, die ihn direkt zum Ruhrstadion bringt. Die Bahn ist leer. Es hat auch Vorteile, in der Peripherie zu wohnen.

14:05 Uhr: Die Straßenbahn, mittlerweile gefüllt, aber nicht übervoll, erreicht das Planetarium. Uhltra jr steigt aus und geht zum angrenzenden Kirmesplatz. Dort sind ein halbes dutzend Pavillons aufgebaut, besetzt mit jeweils zwei freundlichen Helfern. Uhltra jr zückt seinen analogen Berechtigungspack mit Impfpass, Reisepass und Eintrittskarte. Der Impfpass wird auf das Datum des Zweitimpfung hin kontrolliert, dann schmückt auch schon ein orangenes Bändchen das Handgelenk.

14:15 Uhr: Uhltra jr erreicht den Stadionzugang zeitgleich mit dem Mannschaftsbus des FSV Mainz 05. Er muss bis zu seinem Zeitfenster eine Viertelstunde warten, stellt sich in den Schatten eines Baumes und beobachtet das Treiben. Wer ein Bändchen hat, marschiert über die Fast Lane ins Stadion durch. Alle anderen müssen etwas länger anstehen, sind aber auch im Nu durch die Kontrolle, die sich auf den grünen Smartphone-Bildschirm zu konzentrieren scheint.

14:30 Uhr: Ein Fan mit Mainz-Trikot erscheint. Jemand ruft Buh, ansonsten interessiert sich niemand. Bochum ist tolerant, sofern es keine Konkurrenz aus dem Pott ist.

14:55 Uhr: Der Kollege aus Mainz ist noch nicht erschienen, Uhltra jr geht alleine ins Stadion. Abgetastet wird nicht. Vor dem Bierstand hat sich eine enorme Schlange gebildet. Bezahlt werden kann mit EC- und Kreditkarte oder bar; der VfL macht den neumodischen Quatsch mit den Clubkarten weiterhin nicht mit und sammelt einen weiteren Pluspunkt.

15:00 Uhr: Uhltra jr sitzt auf seinem Platz. Das Stadion ist bereits gut gefüllt. Das Prinzip der Zuteilung erschließt sich nicht: Die Stehplätze sind erkennbar reduziert angeboten worden, der Gästebereich ist komplett leer, der Rest beinahe komplett voll. Uhltra jr hinterfragt Corona-Regeln generell nicht mehr auf ihre Sinnhaftigkeit.

15:20 Uhr: Der Lieblingskollege aus Mainz erscheint in Zivil. Er wird brav für Bochum klatschen und am Ende das Ergebnis als leistungsgerecht anerkennen.

Redaktioneller Hinweis: Die Uhltras haben beschlossen, zu den Bundesligaspielen des VfL Bochum keine Spielberichte zu verfassen.

VfL Bochum: Riemann - Gamboa (60.' Bockhorn), Lampropoulos, Bella Kotchap, Soares - Losilla, Rexhbecaj (71.' Stafylidis), Pantović (71.' Mašović), Holtmann (81.' Asano) - Polter, Zoller.

Mainz 05: Zentner - Niakhate, Bell (67.' Stöger), Hack (46.' St. Juste) - Widmer, Aaron, Tauer (46.' Kohr), Barreiro, Burkardt, Nebel (46.' Boëtius) - Lee (62.' Szalai).

Tore: 1:0 Holtmann (21.')/ 2:0 Polter (56.').

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Mümmelmannsberger SV)

Zuschauer: 12.548



Der VfL ist wieder da! (Foto: Christian St.)
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