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14.05.2022 / cso |
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1. Bundesliga: Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin 2:1 (0:1) |
Wie Sauerbier
"Egal, wohin ich schaue: Die Stadien sind voll. [...] Am vergangenen Wochenende waren in so vielen Stadien die Innenräume mit Fans besetzt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das Demonstrationen gegen den Fußball waren, oder?" Rudi Völlers Einlassung zur Beliebtheit der Bundesliga, abgedruckt in der WAZ, begleitete Uhltra jr's Samstagsfrühstück. Zur subjektiven Wahrnehmung des Blogs gehört aber auch: Es war diese Saison verdammt schwierig, überzählige Karten an den Mann zu bringen. Etliche Male wollte Uhltra jr den Wohltäter spielen und Bekannte für Nöppes ins Ruhrstadion locken. Die Erfolgsquote war mager. Absoluter Tiefpunkt das Derby des VfL gegen den BVB, als beide Uhltras ihre Karten nicht loswurden und diese letztlich im offiziellen Zweitmarkt verscherbelten.
Alleine ist der Blog mit diesem Problem nicht: Ein Arbeitskollege von Uhltra jr nutzt seine Südtribünen-Dauerkarte beim BVB diese Saison nicht. Erst störte die Pandemie, dann die Leistung. Nach einigen abschlägig beantworteten Angeboten - u.a. für das Derby gegen Bochum - konnte der Schreiber dieser Zeilen am Freitag nicht mehr anders: "Du nimmst jetzt die beiden Karten von meinem Sohn und mir. Geh hin oder schmeiß sie weg. Ich will sie jedenfalls nicht mehr sehen." Nun hatte Uhltra jr bei schönem Wetter eigentlich eine Rennradtour zum nächsten Neuground eingeplant, aber will man die Südtribüne wirklich Südtribüne sein lassen und stattdessen zu einem Jugendspiel nach Höntrop oder Silschede strampeln? Jein. Spielen wir für's Erste mal wieder den Wohltäter!
Versuch 1: Dem Vater hatte der Ausflug auf die Sitztribüne des VfL Bochum sehr gefallen, doch: "Mit 20.000 Leuten auf der Süd? Das ist mir zu voll."
Versuch 2: Der einzige den Uhltras bekannte Hertha-Fan und sein Sohn hätten sehr gerne zugegriffen, doch: "Keine Zeit."
Versuch 3: Ein mit Uhltra jr befreundetes Hoppergespann wäre nicht abgeneigt gewesen, doch: "Wir sind bei RWE."
Versuch 4: Ein Radsportbekannter mit BVB-affiner Familie hätte ebenfalls zugegriffen, doch: "Ich muss den Familienhund sitten, weil alle anderen bei einer Regatta sind."
Versuch 5: Ein internationaler Groundhopper mit Südtribünen-Faible wäre durchaus angereist, doch: "Ich mache Fotos beim Bonner SC."
Entnervt fuhr der Schreiber dieser Zeilen also ohne Begleitung nach Dortmund. Ganz oben unter dem Dach fand er ein ruhiges Plätzchen, das Corona-konformer war als Oberligafußball in Niederwenigern, war gerne ein Teil der schönen Choreographie für Michael Zorc und sah, wie der BVB seine Gäste mit geduldigem Ballbesitzfußball mürbe machte.
BVB: Bürki - Can (46.' Bynoe-Gittens), Akanji, Zagadou (82.' Pongračić) - Wolf, Witsel (83.' Moukoko), Bellingham, Guerreiro - Brandt, Haaland (90.'+1 Reinier), Reus.
Hertha: Lotka - Pekarik, Boyata, Kempf, Plattenhardt - Ascacibar (88.' Jovetić), Tousart, Serdar (46.' Darida), Ekkelenkamp (46.' Richter), Mittelstädt (65.' Bjørkan/88.' Boateng) - Belfodil.
Tore: 0:1 Belfodil (16.'/FE), 1:1 Haaland (69.'/HE), 2:1 Moukoko (84.').
Schiedsrichter: Tobias Stieler (SG Rosenhöhe Offenbach)
Zuschauer: 80.500
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