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09.12.2014 / cso  
2. Handball-Bundesliga:
TuSEM Essen - TV 05/07 Hüttenberg 18:18 (6:10)
Packend erst zum Schluss

60:00 Minuten waren auf der Uhr, die Schlußsirene längst ertönt, als sich TuSEM-Rechtsaußen Peter Hornyak den Ball nahm und zur Siebenmeterlinie schritt. 18:18 stand es zwischen TuSEM Essen und dem TV Hüttenberg, und die Essener hatten das ganze Spiel über nicht ein einziges Mal in Führung gelegen. Nun also ergab sich die Riesenchance, eine über weite Strecken schwache Leistung doch noch in zwei Punkte umzuwandeln. Hornyak warf, gebannte Blicke der etwa 1.200 Zuschauer in der Sporthalle Am Hallo - und Matthias Ritschel wehrte den Ball ab.

Keinen Sieger gab es also beim Duell der Kellerkinder - der TuSEM zwei Plätze über dem Strich, der TV Hüttenberg einen darunter. Gemeinsam war beiden Teams in dieser Saison zuvor auch die unglückliche Gabe, Spiele knapp wie unnötig zu verlieren. Bei den Essenern kamen erschwerend die Kreuzbandrisse von Pasqual Tovornik und Marcus Bouali (beide Rückraum rechts), sowie der Rücktritt von Präsident Ulrich Gaißmayer hinzu. Abstiegskampf hieß also das Motto dieses Dienstagabends, und dementsprechend lief es dann auch zunächst.

Der TuSEM erwischte einen ganz üblen Start und lag schnell mit 0:4 hinten. Erst ein Siebenmeter von Regisseur Michael Hegemann - die freigiebigen Schiedsrichter Julian Köppl und Denis Regner pfiffen deren insgesamt ein Dutzend - brachte die Hausherren in der neunten Minute in die Partie, doch das machte die Sache noch lange nicht besser. Fehlwürfe, Schritt- und Abspielfehler kennzeichneten das Spiel des TuSEM, der sich glücklich schätzen konnte, dass auch der TV Hüttenberg das Handballspielen nicht erfunden hatte. Mit 6:10 und wenig Hoffnung ging es in die zweite Halbzeit, die aber völlig überraschend sofort mächtig Schwung aufnahm.

Sieben Minuten benötigte der TuSEM, um den Rückstand auf ein einziges Tor zu reduzieren, und auch dem vormals langzeitverletzten linken Rückraumspieler Dennis Szczesny gelangen drei Treffer. Der Ausgleich aber wollte eine gefühlte Ewigkeit nicht fallen, wobei sich Hüttenbergs Dominik Mappes mit seiner offensiven Deckung besonders um das Team der Hessen verdient machte. Auf Seiten der Gastgeber steigerte sich Torwart Sebastian Bliß - Uhltras-Liebling Carlos Donderis kam nur für einen einzigen Siebenmeter auf das Feld - und hielt mehrere wichtige Bälle. Kurz vor Schluss gelang endlich das zwischenzeitliche 17:17, und sowohl Lasse Seidel bei einem Tempo-Gegenstoß, als auch Dennis Szczesny mit einem Pfostentreffer hatten nun sogar die TuSEM-Führung in der Hand. In der dramatischen Schlussminute überschlugen sich die Ereignisse: Dreißig Sekunden vor dem Ende erlaubte sich Hüttenberg einen Fehlwurf, der TuSEM spielte die Zeit herunter, und Paul Trodler erzwang mit der Sirene den eingangs geschilderten Siebenmeter.

Realistisch gesehen ist dieses 18:18 dennoch ein Punktgewinn für die Essener, die erst nach dem Seitenwechsel zunehmend gefallen konnten. Ferner kann man sich auf der Margarethenhöhe freuen, nun schon seit sechs Heimspielen ungeschlagen zu sein. Das nächste Zweitligamatch Am Hallo steigt am II. Weihnachtsfeiertag gegen die HSG Nordhorn-Lingen (Anwurf: 18:00 Uhr).

TuSEM: Bliß (3/7), Donderis Vegas (0/1) - Ellwanger, Keller (1), Hegemann (4+2/3), Hansen (1), Seidel (2+0/1), Hornyak (3+0/1), Szczesny (3), Ridder (2), Trodler, Mürköster.

TV Hüttenberg: Ritschel (3/4) - Wernig (3+4/5), Lambrecht (1), Mraz, Warnke, Zörb, Fernandes (1), Bubalo, Mappes, Schmidt (3+1/3), Liebald (4), Semmelroth (1), Ludwig.

Spielfilm: 0:4 (9.´), 4:8 (19.´), 6:8 (26.´), 6:10 (30.´)/ 10:11 (37.´), 16:17 (54.´), 18:18 (60.´).

Zeitstrafen: 5:5

Schiedsrichter: Julian Köppl/ Denis Regner (Bingen)

Zuschauer: 1.213


       
       
       
   
Fotos: cso
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