Wo man lieber nicht Spieler sein möchte
Über die Eltern von Jugendspielern und deren gelentliche Verbalausfälle haben sich die Uhltras an dieser Stelle schon häufiger kopfschüttelnd geäußert. Am frühen Mittwochabend bekam der Blog zur Abwechslung ´mal ein Trainergespann zu sehen und hören, für das man sich fremdschämen musste. "Ihr macht mich krank," war noch das Netteste, was die Übungsleiter des ESC Preußen 02 II ihren C-Jugendkickern da zuriefen. Auch der bis auf eine einzige Szene gut pfeifende Schiedsrichter Nico Schakowski von TuS Helene Essen bekam sein Fett weg; nachdem sich der junge Mann mit beeindruckender Selbstbeherrschung Einmischungen von der Seitenlinie verbeten hatte, wurde in der Schlussphase dann endlich einer der beiden Schreihälse hinter die Bande der Ardelhütte verwiesen. Man muss sich wirklich fragen, wer seine Kinder hier gut aufgehoben glaubt...
Die SG Schönebeck C4 behann das Spiel mit einem gelungenen Doppelpass von Kapitän Jonas Kurtz und Malte Schäfer, an deren Ende Linksaußen Kurtz den Ball an die Unterkante der Latte hämmerte. Mitte der ersten Halbzeit bediente Moritz Speh den heute als Rechtsaußen agierenden Innenverteidiger Ibrahim Nafo, der Preußen-Torwart Arsalan Darwish eine Faustabwehr abnötigte. Nur Sekunden später traf Malte Schäfer wiederum nur die Latte des Gästetores. Der Tabellenzweite, der unter ständigen Auswechslungen und Umstellungen zu leiden hatte, zeigte sich erst kurz vor dem Seitenwechsel in der Offensive: Miguel Jäger bediente den wendigen Ayman El Hany, der einen Tunnel gegen SGS-Torwart Peer Bartsch versuchte, doch Bartsch roch den Braten frühzeitig und ging eine Etage tiefer.
Die zweiten 35 Minuten gingen, jedenfalls nach dem bisherigen Spielverlauf, überraschend klar an den ESC Preußen. Peer Bartsch konnte einen Schuss von Arben Selimi nur abklatschen lassen, Ayman El Hany bekam das Leder genau vor die Füße und traf doch das leere Tor nicht. In der Schlussphase hatte zunächst zweimal Jordan Braun das 0:1 auf dem Spann, dann setzte Ibrahim Nafo Schönebeck mit einer Einzelaktion nach langer Durststrecke wieder einmal schön in Szene. In der Nachspielzeit entschied Schiedsrichter Schakowski nach einem Querschläger auf Rückpass, sodass die SGS plötzlich einen indirekten Freistoß im Sechzehner der Preußen und damit die große Chance auf den Sieg bekam. Moritz Speh knallte das Leder auf den linken Pfosten, wo Steve Koch aber hellwach klären konnte. Der ESC Preußen versuchte es anschließend nochmals über die rechte Seite, und tatsächlich glückte Ayman El Hany in buchstäblich letzter Sekunde doch noch der Siegtreffer für den Favoriten.
SGS C4: Bartsch - Dietz, Darowski, Wendel, Schubert - Schäfer, Spee, Pereira - Nafo, Fox, Kurtz.
Eingewechselt: Möller, M. Koch.
ESC Preußen C2: Darwish - Ganß, Fast, Selimi, Koch - Braun, Rascho, Kadi - Mustapha, El Hany, Hazanovic.
Eingewechselt: Jäger, Jagohic, Carvalho, D. Koch.
Tore: - / 0:1 (70.´+3) El Hany.
Schiedsrichter: Nico Schakowski (TuS Helene Essen)
Zuschauer: 15 |