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24.11.2017 / cso PC-Ansicht
2. Handball-Bundesliga:
TuSEM Essen - ThSV Eisenach 28:27 (15:14)
TuSEMs Serie hält

Die Zweitliga-Handballer von TuSEM Essen konnten ihrer jüngsten Erfolgsserie am Freitagabend einen weiteren Sieg hinzufügen und schlugen den ThSV Eisenach in eigener Halle mit 28:27.

Der TuSEM, der schon die letzten vier Partien allesamt gewonnen hatte, erwischte vor über 2.100 Zuschauern einen Start nach Maß und ging trotz Anwurf durch Eisenach mit 3:0 in Führung. Gästetrainer Christoph Jauernik nahm nach rekordverdächtigen 2:25 Minuten seine erste Auszeit, um Ordnung in seine Formation zu bringen. Essen, das mit Sebastian Bliß im Tor, Richard Wöss, Carsten Ridder, Dennis Szczesny, Tim Zechel, Jonas Ellwanger und Noah Beyer begonnen hatte, sah sich anschließend mit einem verbesserten Gegner konfrontiert, blieb bis zur Pause aber mit einem Tor vorne. Auf beiden Seiten war es in der Zwischenzeit zu manch Fehler gekommen, und auch die beiden jungen Schiedsrichter hatten beileibe nicht alles richtig gemacht - Abstiegskampf ist eben kein Zuckerschlecken.

Zur zweiten Halbzeit stellte TuSEMs Trainer Jaron Siewert auf einigen Positionen um: Nachwuchsmann Felix Käsler ersetzte Richard Wöss auf Rechtsaußen, im Rückraum übernahm Justin Müller die Verantwortung, linksaußen rückte Tom Skroblien in die Rolle von Noah Beyer. Fehlende Spielpraxis und Physis machten sich sogleich bemerkbar: Tore fielen meist nur durch die brachiale Gewalt Jonas Ellwangers, und nach 37 Minuten ging der lautstark begleitete ThSV Eisenach, bei dem zwischenzeitlich Ex-TuSEM-Spieler Justin Mürköster verletzt hatte aufgeben müssen, erstmals in Führung. Der bis dahin eher reservierte Essener Anhang erwachte jedoch im richtigen Moment und trieb seine Mannschaft wieder nach vorne. Schließlich war es Justin Müller, der einen endlos langen Angriff zum 24:23 abschloss und neue Hoffnung aufkeimen ließ. Absetzen konnte sich der TuSEM jedoch nicht mehr.

Drei Minuten vor Schluss wurde es dramatisch. Beim Stand von 27:27 und Ballbesitz für Eisenach kassierte Carsten Ridder eine kontroverse Zwei-Minuten-Zeitstrafe. In Unterzahl parierte Moritz Mangold gegen Rückraumlinks Matthias Gerlich, über den bei den Thüringern offensiv fast alles lief. Essen spielte die Zeit geschickt herunter, hatte dann aber Pech, dass der Versuch Tim Zechels an den Pfosten klatschte. Eine Minute noch auf der Uhr. Eisenach verzögerte das Spiel, bis die Schiedsrichter zu Murren begannen. Der Ball kam zu Matthias Gerlich - links vorbei. Noch 25 Sekunden zu spielen, und TuSEM nahm seine letzte Auszeit. Die Ansage von Jaron Siewert hätte wohl jeder, ob mit oder ohne Trainerschein, machen können: "Zeit wegnehmen und kurz vor der Sirene zu Jonas Ellwanger spielen." Der Plan ging perfekt auf, und zwei Sekunden vor dem Schluss hielt Ellwanger den Ball in der Hand. Ein letzter Gewaltwurf, und Eisenach war besiegt. Der Rest war Jubel, und an die auf ihren Sitzen tanzenden Fans wird sich der Blog noch eine ganze Weile gerne erinnern.

Fünf Siege in Serie gab es beim TuSEM zuletzt in der Saison 2011/2012, wie der Hallensprecher mit berechtigter Euphorie verkündete. Gelegenheit zum Ausbauen dieser Serie gäbe es am nächsten Freitag, wenn Essen in Hamm/Westfalen gastiert, aber die Uhltras wollen nicht zu vermessen sein in ihren Gedanken.

TuSEM: Mangold (0/2), Bliß (0/2) - Beyer (3), J. Ellwanger (5), Hegemann, Wöss (2), Kintrup (1), Szczesny (6), Käsler, Ridder (1), Müller (1), M. Seidel, Skroblien (2+1/1), Zechel (6).

Eisenach: Redwitz, Brand (0/1) - Iffert, Wöhler (2), Luther, Gerlich (7+4/4), Miljak (2), Schliedermann (2), Richardt (2), Mürköster (2), Popa, Niemeyer (4), Weyhrauch (2).

Spielfilm: 3:0 (3.´), 7:7 (14.´), 13:11 (23.´), 15:14 (30.´)/ 17:18 (38.´), 24:23 (51.´), 27:27 (57.´), 28:27 (60.´).

Zeitstrafen: 4:2

Schiedsrichter: Steven Heine (Wendeburg)/ Sascha Standke (Göttingen)

Zuschauer: 2.125


       
   
Fotos: cso
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