31.03.2024: VfL Bochum 1848 - SV Darmstadt 98 (NEF muss es richten.)
06.07.2011 / Uhltras PC-Ansicht
Testspiel:
SC Phönix Essen - ETB 0:2 (0:0)
Frohnhausen. 20:45 Uhr. Ein Wagen der Feuerwehr bahnt sich seinen Weg durch die Niebuhrstraße. Hat der ETB in seinem Testspiel bei Phönix Essen ein Feuer entfacht, das nun gelöscht werden muss?

Unglücklicherweise nein. Grund für den Einsatz war vielmehr die schwere Verletzung des Phönix-Torwarts, aufgrund derer das Match nach 86 Minuten abgebrochen werden musste. Unmut über die Tatsache, für unverschämt hohe 5€ Eintritt keine vollen 90 Minuten Fußball gesehen zu haben, regte sich allerdings hüben und drüben nicht: Fußballerische Magerkost, Einfallslosigkeit und bei vielen Akteuren übersichtliche Einsatzbereitschaft prägten das Spiel auf Seiten des ETB. Der SC Phönix, gestartet als souveräner Meister der Kreisliga A und sensationeller Stadtmeister im Hallenfußball, trug seinerseits allerdings auch wenig zu einem vergnüglichen Abend bei und bezog (wie sich später herausstellen sollte) unnötigerweise früh massiv Stellung in der eigenen Hälfte.

Die Schwarz-Weißen kamen daher auch ohne eine Tempoverschärfung zu zahlreichen Torchancen, die zunächst jedoch allesamt ungenutzt blieben: Eine verunglückte Flanke von Mike Dzierzon strich an der Latte entlang. Kamil Bednarski vertändelte nach einem sehenswerten öffnenden Pass von Som Essomé freistehend den Ball. Dirk Heinzmann, der sein Saisondebüt gab, brachte aus Nahdistanz zwei Flanken von Christopher Zeh und Marius Walther nicht im Tor unter.

Dieses Zeugnis mangelnder Durchschlagskraft ließe sich nun beliebig lang und langweilig fortsetzen. Unterhaltsamer als die ausgelassenen Chancen war da schon die rote Karte gegen den Phönix-Kapitän (30.’), der nach einer Einwurfentscheidung an der Mittellinie völlig ausrastete. Beim Verlassen des Rasenplatzes an der Raumerstraße wiederholte er seine Worte in Richtung des an sich gut agierenden Unparteiischen. Zu verstehen war wahlweise: „Du sollst fair pfeifen.“ oder „Du pfeifst Pferdescheiße.“

In Unterzahl drehte Phönix dann jedoch plötzlich auf und kam kurz vor und nach dem Pausenpfiff jeweils begünstigt durch kapitale Abwehrfehler von Som Essomé und Denis Dluhosch zu insgesamt vier 100%-igen Einschussmöglichkeiten, die teilweise auf skurrile Art und Weise vergeben wurden.

Dass der ETB dieses Spiel zum Ende hin doch noch gewinnen konnte, lag vor allem am Offensivmotor Kamil Bednarski, der auf allen Positionen effektiven Einsatz und unbedingten Willen zeigte und beide Tore durch Dirk Heinzmann vorbereitete: Beim 1:0 zirkelte Bednarski einen von Felix Stahmer herausgeholten Freistoß auf den Kopf des ETB-Goalgetters. Für das 2:0 erkämpfte er sich selbst den Ball an der Seitenlinie, um Heinzmann in der Mitte flach anzuspielen.

Besonderes Lob für ein gutes Spiel gebührt neben Kamil Bednarski auch Christopher Zeh, der auf ungewohnter Position im linken Mittelfeld vor allem in der ersten Halbzeit gut mit Mike Dzierzon harmonierte, sowie Neuzugang Redouan El-Hossaini, der phasenweise ein beachtliches Talent aufblitzen ließ und seine Gegenspieler reihenweise narrte.

Die Problemzone der Mannschaft ist, das darf man nach drei Testspielen, und auch wenn diese alle „zu Null“ gewonnen wurden, sagen, die Innenverteidigung, der es noch deutlich an Souveränität und Passgenauigkeit fehlt. (cso)

ETB: Bley – Dzierzon, Essomé, Dluhosch, Stahmer – Zeh, Bednarski, Walther, Schulitz, El-Hossaini – Heinzmann.

Tore: - / 0:1 (68.’) Heinzmann, 0:2 (83.’) Heinzmann.

Zuschauer: 100


       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
Fotos: pjg
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