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23.10.2011 / pjg PC-Ansicht
NRW-Liga:
VfB Homberg - SV Bergisch Gladbach 09 3:1 (3:0)
Das möchte man bei einem NRW-Liga-Spiel im PCC-Stadion gerne öfter erleben: Schon beim Halbzeitgang in die Kabine, vor allem aber nach dem Schlußpfiff von Schiedsrichter Lukas Sauer gab es Standing Ovations für das Team von Trainer Günter Abel - und die Akteure hatten sich die Anerkennung der Fans redlich verdient. Mit 3:1 (3:0) wurde der Tabellendritte SV Bergisch Gladbach 09 geschlagen, die Gäste verließen beim sechsten "Auftritt in der Fremde" den Platz erstmals nicht als Sieger.

Mit mehreren taktischen Umstellungen hatte VfB-Coach Günter Abel sein Team optimal auf die schwere Aufgabe eingestellt: Hinten agierte eine Dreierkette, davor war ein kompaktes Mittelfeld aufgeboten. Almir Sogolj agierte zentral, aber etwas zurückhängend, und Simon Kouam Kengne rückte für Marc Walenciak in die Startelf. Nicht nur das Ergebnis gab dem Trainer recht, sein Team war über 90 Minuten gegenüber der Vorwoche (0:1 beim VfB Hüls) nicht wiederzuerkennen. Zwar begann der Tabellendritte sehr selbstbewußt, die Defensive der Gastgeber stand jedoch sicher. Anfangs war der Respekt vor den "Auswärtssiegern" aus Bergisch Gladbach durchaus erkennbar, die ersten Akzente setzten erfreulicherweise die Gelb-Schwarzen: Nach einer Viertelstunde flog ein Freistoß von Muhamet Attris knapp am Tor vorbei, eine Minute später wurde ein Schußversuch von Tobias Schiek in letzter Sekunde abgeblockt. Der starke Schiek war auch an der ersten gefährlichen Situation vor dem VfB-Tor beteiligt, als er in letzter Sekunde retten konnte, Keeper Holewa war schon geschlagen. Nach 26 Spielminuten schien ein VfB-Angriff zu verpuffen, doch der einmal mehr ungemein laufstarke El Houcine Bougjdi konnte sich auf der linken Seite dennoch durchsetzen und eine klasse Flanke in den Strafraum schlagen: Almir Sogolj ging im richtigen Moment mit dem Kopf zum Ball und versenkte das Leder im rechten unteren Eck. Großer Jubel, aber auch eine Menge Erleichterung waren die Folge. Sechs Minuten später tauchte Tobias Schiek an der Strafraumgrenze der Gäste auf und wurde rüde umgerissen - der Verursacher sah die gelbe Karte, den Freistoß zirkelte Nedzad Dragovic sehenswert zum 2:0 ins Netz. Wenige Minuten später konnte Gästekeeper Sven Forsbach einen weiteren Freistoß von Dragovic über die Latte lenken, der VfB Homberg dominierte mittlerweile das Spiel und hatte ein klares Chancenplus. Dann aber gab es einen - umstrittenen - Foulelfmeter für die Gäste - und einen bärenstarken Auftritt von Danny Holewa: Reaktionsschnell wehrte der Keeper den Strafstoß von Lukas Püttmann ab und war auch bei zwei Nachschüssen auf dem Posten - für VfB-Coach Günter Abel war das die spielentscheidende Szene. Die nie aufsteckenden 09er mußten dann in der 44. Minute den nächsten Rückschlag verdauen: Nach einem Freistoß des überragenden Nedzad Dragovic köpfte Simon Kouam Kengne zum 3:0 ein, kurz danach ging es unter den schon genannten Standing Ovations in die Pause.

In der Halbzeit waren sich die VfB-Fans einig darüber, daß das Spiel trotz der deutlichen Pausenführung längst nicht gewonnen war. Und die Bergisch Gladbacher kamen wie erwartet aus der Kabine: Der Tabellendritte zeigte schnell, daß er sich noch nicht aufgegeben hat. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff ließ der an der Grenze des Erlaubten bedrängte Danny Holewa einen Ball fallen, doch einmal mehr war Tobias Schiek auf dem Posten und rettete in höchster Bedrängnis. Danach aber agierte die VfB-Defensive auf dem Niveau der ersten Halbzeit und ließ nichts anbrennen, nach einer knappen Stunde hätte El Houcine Bougjdi nach toller Vorarbeit von Dominik Milaszewski sogar das 4:0 erzielen können, sein Schuß ging um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei ins Aus. Auf der Gegenseite parierte Danny Holewa einen Freistoß aus 25 Metern klasse, bevor er beim zweiten Foulelfmeter für die Gäste machtlos war: Bastian Volkert traf nach 69 Minuten zum 3:1. Mit Chancen auf beiden Seiten - auf Seiten der Gastgeber scheiterten Daniel Embers mit einem Freistoß und El Houcine Bougjdi mit einem Schuß aus zwölf Metern - ging die Partie dem Ende entgegen. Doch einen - leider unrühmlichen - Höhepunkt gab es noch: Der eingewechselte Kalet Attris foulte einen Gegenspieler unmittelbar vor den Trainerbänken und sah dafür die rote Karte, eine harte, aber zumutbare Entscheidung. Anschließend gab es tumultartige Szenen, die man nicht so gerne sieht. Doch am Ende herrschte im PCC-Stadion nur noch große Freude über einen verdienten 3:1-Erfolg für den VfB Homberg.

In der Pressekonferenz faßte sich Gästetrainer Dietmar Schacht kurz, der gebürtige Duisburger gratulierte dem VfB Homberg zum verdienten 3:1-Sieg. VfB-Coach Günter Abel bedankte sich für die Glückwünsche und gab seiner Zufriedenheit darüber Ausdruck, daß sein Team über 90 Minuten "Power" und "Leidenschaft" an den Tag gelegt habe: "Der Knackpunkt des Spiels war der erste Elfmeter. Wenn der reingeht, wird es für uns wieder ganz eng. Bergisch Gladbach hat sich wie erwartet stark präsentiert und niemals aufgegeben. Heute haben wir drei Tore geschossen, was nicht unserer Stärke ist... Jetzt gilt es in Schermbeck nachzulegen."

Weiter geht es am kommenden Sonntag beim SV Schermbeck. Anstoß in der Volksbank-Arena ist um 15.00 Uhr.

VfB Homberg: Holewa - Konarski, Embers, Giorri - Schiek, Kouam Kengne, Dragovic, M.Attris - Sogolj (79. Walenciak) - Bougjdi (90. Soltnyik), Milaszewski (83. K.Attris)

Tore: 1:0 (26.) Sogolj, 2:0 (32.) Dragovic, 3:0 (44.) Kouam Kengne, 3:1 (69.) Volkert (FE)

Rote Karte: K.Attris (88. / grobes Foulspiel)

Besonderes Vorkommnis: Holewa hält Foulelfmeter von Püttmann (35.)

Zuschauer: 200


       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
Fotos: pjg
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