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18.11.2014 / cso PC-Ansicht
A-Jugend Kreispokal Essen NW:
SG Essen-Schönebeck - Rot-Weiss Essen 1:6 (0:4)
Zu Gast an der Ardelhütte

Wer unter dieser Überschrift eine neue Folge aus der beliebten Reihe Nostalgische Plätze im Essener Nordwesten erwartet, muss leider enttäuscht werden. Die SG Essen-Schönebeck, entstanden vor vierzehn Jahren durch die Fusion von Grün-Weiß Schönebeck und dem VfB Borbeck, bespielt nämlich eine ganz und gar nicht verstaubte Platzanlage. An der Ardelhütte liegt auch keine Asche, sondern zwei feine Kunstrasenplätze; statt heruntergekommener, viel zu kleiner Kabinen gibt es ein modernes, zweigeschossiges Umkleidegebäude; das Vereinsheim La Ola bietet in nüchtern-modernem Stil Frischgezapftes im Glas und Selbstgekochtes mit kulinarischem wie dekorativem Anspruch zum kleinen Preis - und das nicht nur, wenn gerade das Training oder ein Spiel stattfindet. Es muss an dieser Stelle allerdings erwähnt werden, dass an der Ardelhütte eigentlich immer der Ball rollt: 41 Mannschaften von den Bambini bis zur Ersten Herren bzw. Damen tummeln sich laut DFB auf dem begrenzten Grün, was einen enormen organisatorischen Aufwand und einiges an Flexibilität erfordert. Die SG Essen-Schönebeck verfolgt mit ihrem Ansatz das, was man im besten Sinne des Wortes Breitensport nennen mag: Wer in der Kreisklasse eine D7 (!) an den Start schickt, macht offenbar vieles richtig bei der Gewinnung neuer Mitglieder. Unter dem Gesichtspunkt der Qualität läuft es an der Ardelhütte hingegen nur im Damenbereich rund: Die erste Herren kickt - unter anderem mit Ex-ETBer Serkan Durmaz - in der Kreisliga A; bei den Junioren ist nur die U15 in der Niederrheinliga vertreten.

Eine harte Nuss zu knacken bekam am Dienstagabend also die in der Leistungsklasse beheimatete A-Jugend der SGS: Im Viertelfinale des Kreispokals hieß ihr Gegner Rot-Weiss Essen. 31 von möglichen 33 Punkten hat die RWE U19 bislang in der Niederrheinliga geholt und ist somit auf dem besten Wege, den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga West zu schaffen.

Das Spiel fand, wie nicht anders zu erwarten, bei gefühlten 80% Ballbesitz fast ausschließlich in der Hälfte der Schönebecker statt. Während RWE zunächst immer wieder über die rechte Seite, wo Haymenn Boh-Traore und Luka Bosnjak wirbelten, in den SGS-Sechzehner gekommen war, gelang das erste Tor über die linke: Timo Becker flankte nach innen, Bosnjak ließ durch, Emre Demircan prüfte Schönebecks Torwart Marvin Hagedorn, und der ehemalige ETB-U15-Spieler Emre Kilav staubte zum 0:1 ab. Wieder über die linke Außenbahn, nun bediente Kapitän Nico Lucas Emre Demircan mit einem strammen, halbhohen Ball, fiel umgehend das 0:2. 25 Minuten dauerte es, bis der SG Schönebeck, eingeleitet durch einen Torwartfehler, die erste Torchance in den Schoß fiel - ein Freistoß von Yannick Darowski. RWE antwortete mit den nächsten Treffern von Demircan, dessen Versuch unhaltbar abgefälscht wurde, und Kilav, der den Ball ansatzlos aus der Distanz in die Maschen beförderte. Aaron Frimpong, bei der ETB U15 noch Mannschaftskamerad von Emre Kilav, nun Einwechselspieler bei der SGS U19, beendete die erste Hälfte mit einem eher harmlosen Fernschuss.

Schönebecks Trainer Horst Otto behielt auch nach dem Seitenwechsel sein auf Sicherheit bedachtes 5-4-1-System bei, brachte mit seinem Sohn Alexander und Simon Debold aber zwei belebende Elemente ins Spiel. Nach dem 0:5 - Tim Gronemeier hatte eine Ecke von Nico Lucas eingeköpft - bediente Debold Otto mit einem langen Ball, Otto spielte den weit aus seinem Tor gerückten Florian Kraft aus, schoss auf den verwaisten Kasten, doch ein RWE-Abwehrspieler konnte im letzten Moment zu einer Ecke klären, die Enrico-Chuma Anyanwu dann zum vielumjubelten Ehrentreffer verwerten konnte; Anyanwu riss sich sogar sein Trikot vom Leib und sah vom ansonsten eher großzügig, immer aber korrekt pfeifenden Schiedsrichter Patric Waesch (VfB Speldorf) die gelbe Karte. Die vorangangene Situation konnten die mehr als 100 Zuschauer an der Ardelhütte noch mehrfach beobachten: Die rot-weiße Viererkette stand auf der Mittellinie, Torwart Kraft zehn Meter dahinter, sodass sich bei Ballverlusten sofort Räume für die SGS boten. Nico Bohnes scheiterte beispielsweise mit einem Lupfer am zurückeilenden Florian Kraft. Der Schlusspunkt in einem einseitigen Spiel gehörte jedoch wieder den Gästen, die ein Eigentor von Anyanwu provozierten und in jeder Hinsicht verdient mit 6:1 als Sieger vom Platz gingen.

Im Halbfinale des Kreispokals trifft die RWE U19 am Wochenende auf die Spvg. Schonnebeck, TuS Essen-West 81 bekommt es mit dem FC Karnap 07/27 zu tun.

SGS U19: Hagedorn - Nimani, Schramm, Anyanwu, Baffour, Hüsgen (64.´ Otto) - Titum (58.´ Debold), Hassan, Braun, Richter (51.´ Bohnes) - Darowski (37.´ Frimpong).

RWE U19: Kraft - Boh-Traore (46.´ Serdar), Gronemeier, Akcapinar (46.´ Siepmann), Becker - Bosnjak, Brahimi (62.´ Aksu), Lucas, Kilav - Cin (69.´ Özbayrak), Demircan.

Tore: 0:1 (15.´) Kilav, 0:2 (19.´) Demircan,. 0:3 (28.´) Kilav, 0:4 (38.´) Demircan/ 0:5 (66.´) Gronemeier, 1:5 (70.´) Anyanwu, 1:6 (74.´/ ET) Anyanwu.

Schiedsrichter: Patric Waesch (VfB Speldorf)

Zuschauer: 110