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18.11.2015 / cso PC-Ansicht
2. Handball-Bundesliga:
TuSEM Essen - HC Empor Rostock 22:23 (11:12)
Schwacher TuSEM verschenkt Punkte

Eine Schleife hätte Handball-Zweitligist TuSEM Essen an seinen jüngst beim SV Henstedt-Ulzburg errungenen ersten Auswärtssieg machen können. Der Gegner vom Mittwochabend, HC Empor Rostock, kam immerhin mit einer noch schlechteren Auswärtsbilanz in die Sporthalle am Hallo und konnte auch mit seinem 15. Tabellenplatz für wenig Schrecken sorgen. Problematisch wurde für den TuSEM da schon eher die dünne Personaldecke: Zusätzlich zu Dennis Szczesny, der eigentlich immer verletzt ist, wenn der Blog der Uhltras beim Handball ist, fehlten auch Torwart Carlos Donderis Vegas und - besonders bitter - Routinier Michael Hegemann, dessen ordnende Hand im Rückraum noch schmerzlich vermisst werden sollte.

Beide Teams fanden schwer in die Partie, hatten Probleme bei der Passgenauigkeit und kamen auf eine erschreckend schwache Trefferquote. Empor Rostock ärgerte die Hausherren mit der forschen Offensivdeckung von Roman Becvar, der im TuSEM-Spielaufbau viele Fehler provozierte. Insbesondere Georg Pöhle und Pasqual Tovornik gaben ein um´s andere Mal den Ballbesitz her oder sorgten für überhastete Fehlwürfe. Auf der anderen Seite zeigte Torwart Sebastian Bliß aber nicht minder viele Paraden, sodass es bis in die Schlussphase meist bei einer knappen TuSEM-Führung blieb. Eine groteske Fehlerkette in der letzten Minute bewirkte dann jedoch das 11:12 - ein Rückstand, dem Essen bis zum Ende vergeblich hinterherlaufen sollte.

Trainer Stephan Krebietke setzte zum zweiten Durchgang auf Jungspund Justin Mürköster, Empor Rostock gab die Offensivdeckung weitgehend auf und ging das Risiko ein, den gleich zu Beginn zweimal hinausgestellten Marc Pechstein wieder stärker in sein Spiel einzubinden - die richtige Entscheidung, denn der vom letztjährigen Aufsteiger DHfK Leipzig an die Ostsee gewechselte Rückraumspieler warf aus der Distanz ein Tor nach dem anderen. Zehn Minuten vor Schluss war Empor Rostock auf drei Tore davongezogen, und wären nicht einige haarsträubende Fehler des Schiedsrichtergespanns Arndt/ Kobilke in diese Bilanz eingeflossen, wäre das Spiel damit wohl gelaufen gewesen. So aber ging Stephan Krebietke auf Kosten eines technischen Fouls der Hut hoch, die vorher weitgehend eingeschläferten 1.468 TuSEM-Fans erwachten, und alles zusammen bescherte den Rostockern in den letzten Minuten einen wahrhaft heißen Tanz. 25 Sekunden vor dem Ende parierte Sebastian Bliß beim Stand von 22:23 gegen einen enteilten Empor-Spieler, und der TuSEM bekam tatsächlich die Chance auf den Ausgleich. Joshua Schlüter übernahm die Verantwortung, doch eine Fußabwehr von Jan Kominek sicherte dem HC Empor den ersten Auswärtserfolg der nicht gerade jungen Saison.

Für TuSEM Essen geht es schon am Freitag mit einem Heimspiel gegen Erstliga-Absteiger TSV GWD Minden weiter - ohne eine deutliche Leistungssteigerung ist von dieser Partie aus Essener Sicht leider nichts Zählbares zu erwarten.

TuSEM: Bliß (1/3) - Ellwanger (6), Schlüter (1), Predragovic (3), L. Seidel (4+2/4), Tovornik (1), Schetters, Kaesler, Ridder (3), Trodler (1), M. Seidel, Mürköster, Pöhle (1).

HC Empor: Kominek (0/1), P. Porath (2/3) - Becvar (2), Hövels (2), Dethloff (1), Vizhborskyy (2), Gruszka (3+1/2), Flödl (1), Papadopoulos (2+1/1), Zboril, Lux, Zemlin, Pechstein (8), J. Porath.

Spielfilm: 3:2 (7.´), 7:5 (18.´), 10:9 (26.´), 11:12 (30.´)/ 14:16 (40.´), 17:20 (50.´), 22:23 (60.´).

Zeitstrafen: 2:2

Schiedsrichter: Patrick Arndt/ Christian Kobilke (Biederitz)

Zuschauer: 1.468