31.03.2024: VfL Bochum 1848 - SV Darmstadt 98 (NEF muss es richten.)
13.10.2017 / cso PC-Ansicht
2. Handball-Bundesliga:
TuSEM Essen - Eintracht Hildesheim 30:30 (14:13)
TuSEM verpasst Pflichtsieg

Es sollten die Wochen der dicken Punkte werden, doch nach dem knappen 30:31 in Dessau-Roßlau musste TuSEM Essen auch gegen Eintracht Hildesheim einen Rückschlag hinnehmen: Es reichte gegen den Aufsteiger nur zu einem Unentschieden. In einer Woche muss bei Eintracht Hagen somit unbedingt ein Sieg her, um die Hoffnung im Abstiegskampf am Leben zu lassen.

TuSEM Essen startete vor etwa 1.600 Zuschauern am Hallo mit einem Ballverlust von Carsten Ridder und musste somit weite Teile der ersten Halbzeit einem knappen Rückstand hinterherlaufen. Nur einmal konnte Richard Wöss die Hausherren mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 5:4 in Front bringen. Obwohl beim TuSEM abermals kaum Durchschlagskraft im Rückraum sichtbar wurde und die Außen nur selten ins Spiel integriert wurden, sah Trainer Jaron Siewert offenbar keine Alternativen und ließ seine Startformation Bliß-Wöss-Ellwanger-Ridder-Zechel-Szczesny-Skroblien eine geschlagene Viertelstunde auf dem Parkett. Erst als Dennis Szczesny mit einer Zwei-Minuten-Strafe auf die Bank musste, kam mit Karl Roosna ein frischer Mann ins Spiel. In dieser Unterzahl glich Tom Skroblien zum 8:8 aus. Später vergab Eintracht Hildesheim ein Empty-Net-Goal, und Szczesny brachte den TuSEM schließlich in Führung. Hildesheims Trainer Gerald Oberbeck machte seine Spieler im Rahmen einer Auszeit sprichwörtlich zur Sau und tobte ob der Fahrlässigkeiten seiner Mannschaft. Einen Effekt hatte Oberbecks Schreikrampf vorerst nicht, denn Sebastian Bliß hielt die Pausenführung in letzter Sekunde fest.

Im zweiten Durchgang blieb TuSEM Essen durchweg in Führung. Richard Wöss verhalf dem Team von der Margarethenhöhe erstmals zu einem Zwei-Tore-Vorsprung, Dennis Szczesny erhöhte diesen nur drei Minuten später auf drei Treffer. Eintracht Hildesheim, das sein Spiel ganz auf den kaum zu verteidigenden Teenager (!) Savvas Savvas ausrichtete, ließ sich aber niemals ganz abschütteln. Drei Minuten vor Schluss, es stand nun 30:27, war sich das Stehplatzpublikum rund um den Blog der Uhltras einig, dass es noch ein Tor zum Sieg bräuchte. Tim Zechel vergab die große Chance auf dieses, Savvas Savvas machte es auf der anderen Seite besser und glich zum 30:30 aus. Nicht gut im Griff hatte der Grieche allerdings das Zeitmanagement, denn es waren noch neun Sekunden auf der Uhr. Jaron Siewert nahm seine letzte Auszeit und gab Dennis Szczesny den Auftrag, es von Linksaußen zu versuchen. Szczesny tat, wie ihm geheißen wurde, und warf unmittelbar vor der Sirene zum 31:30 ein. Das Schiedsrichtergespann aus Hessen hatte jedoch einen Schrittfehler ausgemacht und erkannte den Treffer nicht an. Szczesny rastete aus und wollte den Unparteiischen an den Kragen, einige Zuschauer warfen ihre Sitzkissen und Klatschpappen auf das Parkett. Schnell beruhigte sich die Lage allerdings wieder, und die Rage wich der Resignation: So wird das nichts mit dem Klassenerhalt.

TuSEM: Bliß (2/7), Mangold (0/1) - Beyer, J. Ellwanger (5), Witzke (3), L. Ellwanger, Roosna, Wöss (4+2/2), Szczesny (6), Käsler, Ridder (1), Müller, M. Seidel (1), Skroblien (2+5/7), Zechel (1).

Hildesheim: Lefan (2/8), Twarz (0/1) - Schieb (1), Simon, Nelson (2), John (4+6/7), Meiser, Lungela (2), Ignatow (1), Tzoufras (1), Wiebe, Weit, von Hermanni, Backs (2), Papadopoulos (1), Savvas (10+0/1).

Spielfilm: 3:4 (5.´), 7:8 (15.´), 11:12 (22.´), 13:12 (27.´), 14:13 (30.´)/ 18:16 (37.´), 20:17 (40.´), 22:21 (46.´), 26:25 (52.´), 30:27 (57.´), 30:30 (60.´).

Zeitstrafen: 4:3

Rote Karte: Papadopoulos (43.´/ grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Anton Ekk (Wiesbaden)/ Sven Sachtleber (Offenbach)

Zuschauer: 1.608