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13.01.2021 / pjg PC-Ansicht
Lost Grounds:
Folge 14: Am Südtor (DJK Lintfort)
"DJK" ist ein Kürzel, das man in Deutschland in Zusammenhang mit Sportvereinen sehr häufig findet, der Sportverband der Deutschen Jugendkraft wurde 1920 gegründet und war anfangs katholisch ausgerichtet. Im erfreulicherweise nur gut 12 Jahre existierenden "tausendjährigen Reich" wurde die DJK ausgelöscht, "Reichsführer" - der Titel war ein Zugeständnis an die Nazis und sollte der am Ende nicht verhinderten Gleichschaltung entgegen wirken - Adalbert Probst wurde 1934 im Alter von 33 Jahren unter ungeklärten Umständen erschossen, ab 1947 wurde - durchaus kompliziert - die Wiedergründung der DJK betrieben. Heute gehören knapp 500.000 Mitglieder in mehr als 1000 Vereinen dazu, die konfessionelle Ausrichtung ist längst Geschichte. Auch im niederrheinischen Lintfort gründete sich "damals" ein Ableger, 1926 erblickte die "DJK Lintfort" das Licht der Welt. Acht Jahre später wurden Kamperbruch, Lintfort, Rossenray, Saalhoff, Camp und Hoerstgen vereinigt, die heutige Bezeichnung "Kamp-Lintfort" ließ dann nicht mehr lange auf sich warten.

Heute nutzt der mittlerweile als DJK Kamp-Lintfort antretende Club ein hochmodernes Sportzentrum in elfhundert Metern Abstand zum früher genutzen Sportplatz "Am Südtor", beide Anlagen liegen am Rande der historischen Zechensiedlung Friedrich-Heinrich. Das neue Gelände an der Franzstraße teilt man sich mit TuS Fichte Lintfort, dem sportlich führenden Verein im Ort. Die A-Junioren bilden seit Beginn der laufenden Saison die "Jugendspielgemeinschaft Fichte/DJK Lintfort" - da scheint sich etwas anzubahnen.

Uhltra sen., der von 1991 bis 1999 nicht weit von Kamp-Lintfort gewohnt und auch damals den einen oder anderen "Umgebungsground" angesteuert hat, staunte nicht schlecht, als er das alte Gelände besichtigen wollte. Nur wenige Meter entfernt hat 2020 die Landesgartenschau stattgefunden, das ehemalige Zechengelände hat sich sehr verändert. Das gilt auch für den aufgegebenen Platz, nicht überraschend aber in der anderen Richtung: Das Spielfeld ist noch grob zu erkennen, aber in Teilen schon anderweitig vereinnahmt. Die Gebäude wie das Vereinsheim - einseitig als "Clubhaus DJK Lintfort" erkennbar - sind dem Verfall anheim gegeben und machen einen trostlosen Eindruck. Aber genau damit muß man bei Besuchen wie diesem nun einmal rechnen, ansonsten könnte man ja auch als Schönwetterfan von Arena zu Arena cruisen...



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Fotos: pjg
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