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25.03.2012 / pjg PC-Ansicht
NRW-Liga:
TuS Erndtebrück - VfB Homberg 2:1 (1:1)
Im dritten Auswärtsspiel der NRW-Liga-Rückrunde hat unsere Mannschaft heute die zweite Niederlage eingefahren: Beim TuS Erndtebrück hieß es am Ende glücklich 2:1 für die Gastgeber. Damit rangieren die Gelb-Schwarzen auf dem zwölften Tabellenplatz.

VfB-Trainer Günter Abel bot das Team auf, das auch beim 4:0 gegen Westfalia Herne begonnen hatte. Seine Spieler verschliefen die Anfangsphase, den ersten Gästeangriff wehrten Gianni Giorri und Benjamin Carpentier noch ab (4.), doch zwei Minuten später stand es 1:0: Nach einem Ballverlust am eigenen Strafraum kam der Ball letztendlich zu Markus Waldrich, der aus kurzer Distanz einschieben konnte. Als das Leder nach einem weiten Abschlag von VfB-Keeper Carpentier über El Houcine Bougjdi zu Dominik Milaszewski kam, lag der Ausgleich in der Luft - doch der Schrägschuß wurde eine sichere Beute von Erndtebrücks Torwart Timo Bäcker. Dann wurde es hektisch: Nach zwei rüden - und ungeahndeten - Fouls an El Houcine Bougjdi mußte dieser verletzt den Platz verlassen, Niklas Stegmann rückte in den Sturm. Außerdem wurde Günter Abel hinter die Bande geschickt, der Trainer hatte sich lautstark beim Unparteiischen beschwert. Als wieder Fußball gespielt wurde, stockte den mitgereisten Fans der Atem, als Torschütze Waldrich aus wenigen Metern vorbeiköpfte. Doch die Gelb-Schwarzen hatten die Partie mit zunehmender Spielzeit immer besser im Griff, und nach einer halben Stunde fiel der verdiente Ausgleich: Niklas Stegmann erkämpfte an der linken Seite einen Einwurf, den Almir Sogol schnell ausführte - die Hereingabe von Dominik Milaszewski köpfte Tobias Schiek unwiderstehlich ins Tor. Drei Minuten später war es dann umgekehrt, doch Milaszewskis Kopfball nach einer Schiek-Flanke wurde eine sichere Beute von TuS-Keeper Bäcker. In den Schlußminuten des ersten Durchgangs wurde es noch zweimal gefährlich vor dem Tor der Gastgeber: Ein Freistoß von Kapitän Sunay Acar nach einem Foul an Nedzad Dragovic wurde abgewehrt, und nach schöner Vorarbeit von Marc Walenciak stand Tobias Schiek knapp im Abseits.

Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gäste an die Schlußphase der ersten Halbzeit an. Zunächst wurde der von Daniel Embers auf die Reise geschickte Niklas Stegmann in letzter Sekunde gestoppt, auch Almir Sogoljs Schuß nach einem Embers-Zuspiel verfehlte das Ziel deutlich. Auf der Gegenseite klärten einmal Gianni Giorri und einmal Dennis Konarski gegen Weindrich, der jeweils von Sven Hinkel in Szene gesetzt worden war. In der 53. Minute lief der Ball prima über Daniel Embers und Dominik Milaszewski zu Niklas Stegmann, der im Strafraum zu Fall kam - den anschließenden Foulelfmeter schoß Nedzad Dragovic an die Latte. Die Gäste versuchten, diesen Rückschlag wegzustecken, doch der TuS Erndtebrück kam vorübergehend besser ins Spiel. Einen gut getretenen Freistoß von Sven Hinkel holte Benjamin Carpentier noch mit den Fingerspitzen aus der linken unteren Torecke, doch in der 65. Minute wurde der Keeper von Markus Waldrich überlupft, Gianni Giorris Rettungsversuch auf der Linie blieb erfolglos. Der Schock saß tief - dennoch drängten die Gäste bis zum Schlußpfiff auf den Ausgleich. Niklas Stegmann wurde mehrfach geblockt, einmal offensichtlich mit unfairen Mitteln - die Pfeife des Schiedsrichters blieb genauso stumm wie in zwei anderen Situationen, als die Gäste Handspiel reklamierten. Eine Flanke von Simon Kouam Kengne verlängerte Simon Edu mit dem Kopf zu Dominik Milaszewski, doch dessen Schuß wurde einmal mehr eine sichere Beute von TuS-Keeper Bäcker. Und als dann in der vorletzten Spielminute ein Tor des hinter seinem Gegenspieler hereingelaufenen Almir Sogolj wegen "abseits" nicht anerkannt wurde, stand die Auswärtsniederlage fest. Frustriert verließen unsere Spieler den Kunstrasenplatz - die Niederlage wäre bei konsequenterer Chancenverwertung zu verhindern gewesen.

In der Pressekonferenz war VfB-Coach Günter Abel der Unmut über den Spielverlauf anzumerken: "Diese Anlage werde ich so schnell nicht vergessen: Ich bin seit vierzehn Jahren Trainer und mußte heute das erste Mal hinter die Bande. Trainer haben eine Füsorgepflicht gegenüber ihren Spielern, sie leiden mit ihren Jungs mit. Nach dem zweiten rüden Foul an Bougi bin ich entsprechend laut geworden. Zum Spiel meine ich, daß der Elfmeter entscheidend war. Ich weiß nicht, ob man den überhaupt geben muß - aber wenn der Schiedsrichter den gibt, dann muß man den auch verwandeln. Und zum angeblichen Abseits-Tor von Almir Sogolj wurde mir gesagt, daß das nie und nimmer abseits war. Der Gegner hat aufopferungsvoll gekämpft, aber wir mußten hier nicht verlieren. Der stärkste Mann auf dem Platz war für mich der Schiedsrichter". Ex-Profi Peter Cestonaro, der Trainer der Gastgeber, bilanzierte entspannt: "Wir haben uns heute gegen einen Gegner, der uns alles abverlangt hat, gewehrt und dabei viele Fehler gemacht. Beim Führungstor haben wir das notwendige Quäntchen Glück, aber dieses Glück haben wir uns hart erarbeitet. Meine Mannschaft muß sich an das Tempo in dieser Liga gewöhnen, das ist ein langer Prozeß. Anfangs der zweiten Halbzeit hatten wir Gelegenheiten, die Führung auszubauen, mußten uns aber bis zum Schlußpfiff gegen die Angriffe der Homberger wehren. Wir freuen uns über die drei Punkte aus diesem Herzinfarktspiel".

Weiter geht es schon am kommenden Freitag: Um 19.30 Uhr wird im PCC-Stadion das vorgezogene Spiel gegen die SSVg. Velbert angepfiffen.

VfB Homberg: Carpentier - Acar (85. Edu), Konarski, Giorri, Embers - Schiek, Walenciak (68. Kouam Kengne), Dragovic, Milaszewski - Bougjdi (18. Stegmann), Sogolj

Tore: 1:0 (6.) Waldrich, 1:1 (30.) Schiek, 2:1 (65.) Waldrich

Besonderes Vorkommnis: Dragovic schießt Foulelfmeter an die Latte (65.).

Zuschauer: 220


       
       
       
       
       
       
       
       
       
Fotos: pjg
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